Uraufführung: 30.März.2019
Besetzung:
jedermann Theo Helm
jedermanns frau Susanne Wende
buhlschaft tod Kristina Kahlert
jedermanns mutter Ute Hamm
dicker vetter Antony Connor
dünner vetter Simon Jaritz
armer nachbar gott Bülent Özdil
mammon / gute werke Marcus Marotte
Regie Rudolf Frey
Bühne Vincent Mesnaritsch
Kostüme Elke Gattinger
Licht Marcel Busa
Dramaturgie Tabea Baumann
Regieassistenz Theresa Jarczyk
Maske Marliesa Hagn
„Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ hat in Salzburg seit 1920 Tradition. Nun hat der mehrfach preisgekrönte Autor Ferdinand Schmalz den Text für das 21. Jahrhundert über-, fort- und neugeschrieben. Schmalz befreit den Text von altertümlichen Klischees, schraubt lustvoll an Sprache und Versmaß und hebt den Text auf eine neue literarische Höhe. Sein Jedermann ist ein reicher Geschäftsmann, der keine Skrupel kennt und der Nächstenliebe mit Steuervergünstigung gleich setzt. „Der gute Wille zählt fürs Werk“ – so klingen die Floskeln, mit denen der heutige Jedermann seine Verfehlungen zu rechtfertigen sucht. Sein Garten, Zeichen des bürgerlichen Reichtums, ist ein Ort für ausschweifende Feste und zugleich umzäunte Festung, die keine Fremden und keine Armut einlassen soll. Auch der heutige Jedermann findet, als es zu Ende geht, keine wahren Freunde, selbst seine Frau geht den letzten Schritt nicht mit ihm. Er geht allein den letzten Gang, während die Gesellschaft weiter feiert. „Von wegen: der Tod macht alle gleich – der Tod ist eine Mauer, die immer höher wird, jedermann ist niemand, niemand anderes als wir!“
Der frisch gekürte Bachmann-Preisträger Ferdinand Schmalz ist derzeit der erfolgreichste Nachwuchsdramatiker Österreichs. Seine intelligente und sprachmächtige Neuschreibung wurde 2017 am Burgtheater uraufgeführt und von Presse und Publikum hoch gelobt. Nun kommt der zeitgenössische Jedermann nach Salzburg.
Zum Autor
Ferdinand Schmalz wurde 1985 in Graz geboren, er studierte Philosophie und Theaterwissenschaften in Wien. Er arbeitete als Regieassistent am Schauspielhaus Wien und am Schauspielhaus Düsseldorf und war Mitbegründer des Festivals „Plötzlichkeiten” im Theater im Bahnhof Graz. Für sein Erstlingswerk „am beispiel der butter“ erhielt er den Retzhofer Dramapreis, wurde zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen und wurde zum Nachwuchsdramatiker des Jahres 2014 gewählt. Auch seine weiteren Theaterstücke erhielten zahlreiche Preise und wurden vom Burgtheater, dem Schauspiel Leipzig und dem Deutschen Theater Berlin uraufgeführt. 2015 wurde er mit „dosenfleisch“ zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater und 2017 mit „der thermale widerstand“ zum Mühlheimer Theatertreffen eingeladen, 2017 erhielt er den Ingeborg-Bachmann-Preis und 2018 den Nestroy für „jedermann (stirbt)“.
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