Dosenfleisch

von Ferdinand Schmalz
Uraufführung: 22.November.2015
Eine Koproduktion mit dem Théâtre National du Luxembourg

Besetzung:
beate         Susanne Wende
jayne         Alexandra Sagurna
rolf         Moritz Grabbe
der fernfahrer     Marcus Marotte
Regie         Anne Simon
Ausstattung     Isabel Graf
Dramaturgie     Christoph Batscheider
Licht         Florian Hass
Regieassistenz     Melanie Kraft
Der Mittelstreifen weiß, die Raststation hell beleuchtet, die Autos rasen vorbei, die Scheinwerfer ziehen Streifen in der Nacht. Der Fernfahrer muss seine Ladung vor Einbruch der Dunkelheit ans Ziel bringen und der Versicherungsbeamte wartet auf einen Unfall. Denn im Schnitt passiert alle zwei Sekunden einer, dagegen hilft auch der Abschluss einer Versicherung nicht. Von der Raststation aus kann man sie hören, die Schreie der Verunglückten. Doch bisher nichts zu sehen. Nicht für die Versicherung beobachtet Rolf die Autobahn, sondern aus einem privaten Interesse heraus. Schon über eine Stunde ist er hier. Das macht ihn verdächtig für die Raststättenbesitzerin, denn niemand hält sich so lange auf einer Raststätte auf. Gerät er ihr etwa auf die Spur? Böse behält sie ihn im Blick. Die junge Jayne macht dem Mann von der Versicherung schöne Augen, bringt ihn förmlich zum Glühen mit ihrem Kuss. Zur Abkühlung holt er sich ein Getränk aus dem Kühlregal. Doch was er entdeckt, lässt ihn auch ohne Kaltgetränk erschaudern. Schnell will er die Flucht ergreifen, doch da zeigt ihm die Raststättenbesitzerin am eignen Leib, wie einen ein Unfall einen verändern kann.

Nach seinem erfolgreichen Erstlingswerk „Am Beispiel der Butter“, das für den Mülheimer Dramatikerpreis 2014 nominiert wurde, ist nun das Folgestück „Dosenfleisch“ zu den Autorentheatertagen in Berlin eingeladen. Mit seinem Sprachkunstwerk entführt Ferdinand Schmalz zum unromantischsten Ort der Welt und lässt einen zugleich in eine Traumwelt versinken.  

Zum Autor

Ferdinand Schmalz wurde 1985 in Graz geboren, er studierte Philosophie und Theaterwissenschaften in Wien. Er arbeitete als Regieassistent am Schauspielhaus Wien und am Schauspielhaus Düsseldorf und war Mitbegründer des Festivals „Plötzlichkeiten” im Theater im Bahnhof Graz. Für sein Erstlingswerk „am beispiel der butter“ erhielt er den Retzhofer Dramapreis, wurde zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen und wurde zum Nachwuchsdramatiker des Jahres 2014 gewählt. Auch seine weiteren Theaterstücke erhielten zahlreiche Preise und wurden vom Burgtheater, dem Schauspiel Leipzig und dem Deutschen Theater Berlin uraufgeführt. 2015 wurde er mit „dosenfleisch“ zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater und 2017 mit „der thermale widerstand“ zum Mühlheimer Theatertreffen eingeladen, 2017 erhielt er den Ingeborg-Bachmann-Preis und 2018 den Nestroy für „jedermann (stirbt)“.
www.dieschmalzette.at

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